Bei Time For Wood ist der Name Programm: Das niederländische Label setzt auf den nachhaltigen Rohstoff Holz. Die Produktpalette umfasst Accessoires, wie Sonnenbrillen, Manschettenknöpfe, Uhren, Kopfhörer, Portemonnaies sowie Hüllen für das Samsung Smartphone, iPhone und iPad. Nach den Niederlanden, Belgien und Frankreich, ist es nun an der Zeit, den deutschen Markt für Holz zu begeistern.
Das 2012 in Rotterdam gegründete Label Time For Wood gibt sich naturnah und verschreibt sich in erster Linie dem Surferlifestyle, wobei ich finde, dass auch Menschen ohne Vorliebe für Wassersport die originellen Holzaccessoires tragen können. Die Produkte sehen ohne Frage toll aus, ausführliche Informationen zur Herstellungskette findet man beim Surfen auf der Homepage jedoch leider nicht. Aber Nachfragen lohnt sich. Die Mitarbeiter bei Time For Wood sind auskunftsbereit und lassen sich geduldig von mir ausfragen. Schade, dass die Homepage diese Transparenz (noch) nicht widerspiegelt.
Ein Blick auf das Sortiment zeigt, dass viele der Time For Wood-Produkte aus Bambus gefertigt sind. Wenn es um Holz geht, ist Bambus eine meiner persönlichen Lieblingsholzarten, da es sich um einen besonders schnell nachwachsenden Rohstoff handelt. Wusstet ihr, dass Bambus am Tag bis zu ein Meter an Höhe gewinnt? Dieses rapide Wachstum ermöglicht, dass nur kleine Anbauflächen von Nöten sind und diese somit nachhaltig(er) bewirtschaftet werden können. Um die Lebensdauer der Holzprodukte zu verlängern, behandelt Time For Wood diese mit Ölen, wie etwa Leinöl. Ein weiteres schönes Material zur Verarbeitung von Accessoires ist, wie ich finde, Kork. So stellt Time For Wood Portemonnaies aus Korkeiche her, die in Portugal handgefertigt werden. Die Lederarmbänder für die Holzuhren setzen sich im Übrigen aus Produktionsresten zusammen, die Time For Wood anderen Lederherstellern abkauft und anschließend schonend behandelt.
Die Produktherstellung aus Holz erfordert vor allen Dingen Zeit und Handwerkskunst. Die Hersteller, mit denen Time For Wood zusammenarbeitet, sind oftmals in Regionen wie der Xinjiang Provinz verortet, in denen nachhaltige Forstwirtschaft betrieben wird. Dabei handelt es sich um kleine traditionelle Werkstätten, die sich darauf spezialisiert haben, lokale Rohstoffe und Know-how zu verbinden. „Wir legen großen Wert auf die Herkunft des Holzes, aber auch auf die Bedingungen, unter denen dieses verarbeitet wird. Die Arbeit mit nachhaltigen Rohstoffen für unsere Produkte geht für uns Hand in Hand mit der Förderung von einwandfreien Arbeitsbedingungen“, so Sebastian Kirchhoff von Time For Wood.
Derzeit bemüht sich das Label um Zertifikate, zum Beispiel durch das ‚Chinese Forest Certification Council‘ (CFCS). Dieses beruht auf den Standards des ‚Programme for the Endorsement of Forest Certification Schemes‘ (PEFC), eine unabhängige Institution zur Sicherstellung nachhaltiger Waldbewirtschaftung. Das chinesische Forstzertifizierungssystem CFCS ist seit Anfang März 2014 offiziell anerkanntes Mitglied der PEFC. Das Besondere am PEFC-Siegel: Hier wird nicht nur das Endprodukt, sondern der gesamte Herstellungskreislauf eines Produkts überprüft. In China, eines der waldreichsten Länder weltweit, sind sind bis dato ungefähr 2 Millionen Hektar Wald nach den CFCS-Vorgaben zertifiziert – ein wichtiger Schritt für den verantwortungsbewussten Umgang mit unseren Wäldern.
Was viele nicht wissen: Zertifizierungen kosten Geld und Zeit. Insbesondere kleine Labels haben dafür in der Startphase oft keine Kapazitäten, weshalb auch Aussteller im GREENshowroom oder auf der Ethical Fashion Show Berlin nicht immer Zertifikate vorzuweisen haben. Wichtig ist dann, dass Unternehmen eine transparente Produktionskette vorlegen können. Oftmals lohnt es sich also, wie bei Time For Wood, genauer hinzuschauen und nachzufragen.
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