Licht aus, Klimaschutz an

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Wie ihr wisst, war ich am 11. November bei der Auftaktveranstaltung der Klimaschutz-Kampagne „Zusammen ist es Klimaschutz“. Gemeinsam mit anderen Bloggern, u.a. von times they changin‘, utopia und Grüne Mode, durfte ich Umweltministerin Barbara Hendricks Fragen zum Thema Klimaschutz stellen. Der Hintergrund: Deutschland verpflichtet sich laut Koalitionsvertrag dazu, bis zum Jahr 2020 40% an CO2-Emissionen im Vergleich zu 1990 einzusparen. Mit den jetzigen Maßnahmen werden bis 2020 voraussichtlich nur 33% erreicht. Aus diesem Grund wendet sich das Umweltministerium nun an den Endverbraucher und erinnert daran, dass wir alle mit kleinen Handgriffen zum Klimaschutz (und Erreichen der 40%-Marke) beitragen können.

Für die Kampagne wurden drei Klimaschutz-Spots gedreht, die im Netz und derzeit auch im Kino zu sehen sind – von Eltern, die lieber das Licht ausmachen sollten, Tankstellenbegegnungen und Zombies. Mein Fall sind die Clips nicht, aber die Klickzahlen auf YouTube zeugen auf jeden Fall von einer großen Reichweite. Überzeugt bin ich hingegen von den BlogSpots, die mit ausgewählten Bloggern gedreht wurden. Mit dabei sind Franziska von Veggie Love, Lars von Grüne Mode, Julia und Erich von times they changin‘ und Christoph von Karma Konsum, die von ihren individuellen Lebensweisen erzählen.

Die Veranstaltung fand in der Hörsaalruine im Berliner Medizinhistorischen Museum statt – eine ziemlich beeindruckende Kulisse. Los ging das Bloggertreffen mit einem Sitzkreis und einer Fragerunde auf Augenhöhe, wie mehrfach betont wurde. Alle Teilnehmenden durften der Ministerin nun Fragen stellen, seien es die eigenen oder die aus unserer Community. Von Tempolimit auf Autobahnen über Ökosteuer bis hin zur Wachstumsdebatte von Nachhaltigkeit war alles dabei. Ich habe versucht, das hektische Q&A live auf Twitter festzuhalten. Zum Nachlesen geht es hier lang. Meine Frage, ob die Ministerin sich vorstellen könnte, deutsche nachhaltige Modelabels stärker in den Fokus des Konsumenten zu rücken, wie es etwa der  Bio-Lebensmittelindustrie gelungen ist, wurde insofern beantwortet, als dass ein verbraucherfreundliches „Labeling“ denkbar sei. Hoffentlich ist das mehr als nur ein Lippenbekenntnis.

Auf dem zweiten Programmpunkt stand eine Podiumsdiskussion. Hier vertieften Marco von klimaretter.info, Julia von times they changin‘ und Christoph von Karmakonsum die bereits in der ersten Runde angerissenen Themen mit der Ministerin. Konsens bestand bei uns Bloggern vor allen Dingen darin, dass die Politik weniger auf Freiwilligkeit setzen, sondern durchaus auch regulativ eingreifen sollte. Das das nicht passieren wird, hat die Umweltministerin mehr als ein Mal verdeutlicht: Die Politik wird dem Bürger nicht vorschreiben, wie er oder sie zu leben hat. Unsere Lebensweisen seien zwar vorbildlich, aber unsere persönliche Entscheidung. Der Aufschrei vieler Medien und Bürger zum deutschlandweiten Veggie Day in öffentlichen Einrichtungen, den die Grünen im letzten Wahlkampf gefordert haben, ist offensichtlich noch nicht verhallt. Der Endverbraucher wird nun also unterhaltsam an das Thema Klimaschutz herangeführt, was natürlich nichts Verwerfliches ist, aber viel über unsere Politik aussagt: Wir mischen uns nicht ein. Um Menschen und Natur zu schützen, braucht es aber meiner Meinung nach ein System, das jene Unternehmen staatlich unterstützt, die es richtig tun. Die Verantwortung kann eben nicht nur beim Konsumenten liegen. Einen wichtigen Artikel von Renate Künast hierzu veröffentlichte die Frankfurter Allgemeine Zeitung am 1. Dezember. Er trägt den bezeichnenden Titel: „Die Zeit der Freiwilligkeit ist vorbei“.

Die heute show war übrigens auch vor Ort. Der Beitrag ist ganz unterhaltsam geworden, wie ich finde. Weitere visuelle Eindrücke gibt es hier.

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3 Gedanken zu „Licht aus, Klimaschutz an“

    1. Ja, in der Podiumsdiskussion wurde auch über die Tierhaltungsindustrie gesprochen. Ein Thema, das besonders von Julia von Vegan Good Life angestoßen wurde. Aber auch hier war das Ergebnis der Politik, dass die Verantwortung beim Konsumenten bleibt. Danke für den Filmtipp! Liebe Grüße von Nina

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