Katariina Guthwert: And the medal of general valour goes to….everyone!

KatariinaGuthwert_Collage

Schauspieler bekommen Oscars, Sänger Grammys, Schriftsteller den Man Booker Prize, besondere Leistungen in Politik, Kultur und Wirtschaft werden mit dem Bundesverdienstkreuz aufgezeichnet. Und was ist mit den alltäglichen Leistungen, die wir, die nicht tagein, tagaus in aller Öffentlichkeit gelobt werden, vollbringen? Die (modische) Lösung kommt aus Finnland.

2005 lancierte die finnische Designerin Katariina Guthwert erstmals ihre Kollektion „Medals of General Valour“, eine Art Ehrenverdienstkreuz für alle, die mit Bravour den Alltag meistern. Oder Accessoires lieben. Schnell wurde die finnische Designszene auf Katariina Guthwerts originell-fröhliche Broschen aufmerksam. Die in Helsinki handgefertigten Medaillen bestechen durch ihre Komposition aus Satinschleife, Schmuckstein mit Bild und Anhänger. Die Medaillen sind teilweise aus recycelten Materialien gefertigt. Der Clou: In Zusammenarbeit mit dem Designteam können die Broschen individualisiert werden, in Form von persönlichen Bildern, Schleifenfarbe und Anhänger. Wer jedoch nicht mit seinem eigenen Bild oder dem seiner Großmutter am Herzen den Alltag bestreiten möchte, kann sich auch mit bekannten Gesichtern wie Yves Saint Laurent und Frida Kahlo (siehe Headerbild), Diane Arbus, Brigitte Bardot und anderen Persönlichkeiten schmücken.

Das erste Mal habe ich Katariina Guthwerts Broschen an einer finnischen Kollegin bemerkt. Nachdem ich die Schleifen während einer Helsinki-Reise im Design Forum Finland zufällig wiederentdeckte (und immer noch nicht kaufte), landeten sie schließlich auf meiner Wunschliste. Natürlich mit einem Emblem von Coco Chanel, meiner persönlichen Heldin. Vor einer Woche durfte ich mir die Brosche dann endlich anstecken (lassen). Die Zeremonie wird mir noch lange in Erinnerung bleiben.

Wenn ihr zur Zeit nicht in Finnland seid, ist es zugegeben etwas schwierig, Katariina Guthwerts Medaillen zu erstehen. Meine schwarz-weiße Coco Chanel-Brosche mit Eiffelturm-Anhänger stammt aus dem belgischen Ecodesign Store Supergoods, deren Kundenservice meiner Meinung nach ebenfalls eine Auszeichnung verdient hätte. Wann habt ihr das letzte Mal bei einer Onlinebestellung eine handbeschriebene Karte im Päckchen gehabt? Wenn es eine Kundenanfertigung sein soll, können die Medaillen auch direkt per E-Mail bei der Designerin bestellt werden.

Auch Kathariina Guthwerts aktuelle Kollektionslinie „She wore a neon ribbon“ begeistert mich durch ihre Originalität. Hier trifft der traditionelle Schmuck der ostafrikanischen Massai auf die Rave- und Hip Hop-Szene der 90er Jahre. Entstanden sind neonfarbige Statement-Ketten und Armbänder aus teils recycelten Kordeln und Schnürbändern. Made in Helsinki, natürlich.

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