Januar: pinke & grüne Lieblinge

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Ich wünsche euch allen ein glückliches und gesundes neues Jahr. Für 2015 habe ich auf einen Jahresrückblick verzichtet. Stattdessen schaue ich nach vorne und bin gespannt, auf das, was vor mir liegt. Konkrete Vorsätze, die nach ein paar Tagen wieder vergessen sind, habe ich nicht, außer vielleicht endlich mal ein paar Literaturklassiker von meiner Leseliste zu streichen (wie kann es sein, dass ich im Literaturbetrieb arbeite ohne jemals mehr als zehn Seiten von Lolita oder Anna Karenina gelesen zu haben?!). Lieber fokussiere ich mich auf langfristige Ziele. Jeden Tag lernen, ein bisschen besser loszulassen und Dinge und Menschen, so zu akzeptieren, wie sie sind. Inklusive mich selbst. Und hin und wieder mal auf das zu schauen, was ich geschafft habe und damit zufrieden zu sein. Und somit Zufriedenheit nicht als Mittelmäßigkeit abzutun, sondern als ein Gefühl von innerer Balance und Selbstliebe zu sehen. Das mag spirituell klingen und ist es vielleicht auch. Für mich ist das momentan der beste Weg, um berufliche, private und gesundheitliche Herausforderungen anzunehmen. Ich hoffe, dass ihr auch euren Weg gefunden habt, um durch den oftmals hektischen Alltag zu kommen und gelegentlich innezuhalten. Auf pink & green geht es auch in 2016 um Entschleunigung. In erster Linie natürlich um Slow Fashion. Den Blog-Januar möchte ich damit beginnen, euch pinke & grüne Lieblinge vorzustellen, in denen Liebe steckt. Liebe zur Umwelt, zum Menschen und Handwerk.

Djinns shoes Q4-2015 Kollektion

Nicht nur beim Kleidungskauf, auch bei Geschirr achte ich auf Herstellung und Herkunft. Die mundgeblasene Karaffe von Folkdays wird von sozial benachteiligten Menschen in einem Handwerksbetrieb in Mexiko aus alten Flaschen und zerbrochenem Fensterglas gefertigt. Cheers!

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Seit Armedangels eine vegane Jeans-Kollektion hat, liebäugel ich mit dem Tilly-Modell in dunkler Waschung. Ich besitze nicht viele Jeans. Die meisten sind schon älter als fünf Jahre und wurden unzählige Male repariert. Aber alle haben etwas gemeinsam: Ein großes, fettes Lederpatch. Und auch wenn ich kein 100%iger Veganer bin, stört es mich doch. Dieses Stück Leder steht für etwas, was meiner Meinung nach komplett unnötig und rückwärtsgewandt ist. Armedangels ziert seine Jeans nun mit veganen Jacron-Etiketten. Inzwischen sind die Jeans nur noch in wenigen Größen erhältlich. Glücklicherweise bin ich letzte Woche im Onlineshop von Grüne Wiese (hier gibt es momentan übrigens tolle Angebote!) über meine Größe gestolpert, so dass ich endlich zugeschlagen habe. Die Jeans passt perfekt, hat eine mittlere Bundhöhe und ein schmales Bein. Die Bio-Baumwolle ist wie immer GOTS-zertifiziert. Außerdem ist Armedangels Mitglied in der Fair Wear Foundation, die sicherstellt, dass alle Zulieferer nach sozialen Standards arbeiten. Die Jeans kostet 90 Euro, also mindestens genauso viel wie eine Levis oder Pepe Jeans. Gerade im Jeans-Segment ist es ziemlich einfach, besser zu shoppen. Die Auswahl an fair und nachhaltig produzierten Jeans ist riesig. Und wenn ich sehe, dass Freunde oder Bekannte bereit sind, über 100 Euro für eine vermeintlich hochwertige Hose auszugeben, frage ich mich, warum sie das Geld nicht nehmen und in eine bessere Jeans investieren? Am besten ohne Lederpatch.

DeniseRoobol_Clutch

Im Dezember haben Franziska von Veggie Love (Achtung: Blog-Relaunch im Januar) und Christina von loveco den Pop-Up-Shop „Shop The Love“ organisiert. Dort habe ich diese graue Clutch von der niederländischen Designerin Denise Roobol ergattert. Ich benutze sie für mein Tablet, aber sicherlich könnte man sie auch als Transportmittel für Geld, Handy und Lippenstift verwenden. Die Designerin entwirft ausschließlich vegane Taschen und Accessoires. Das Label trägt das PETA-Approved Vegan-Logo.

The Forgetting Time

Für meine Arbeit ist nicht ganz unwichtig, sich durch das nächste Programm zu lesen. Die meisten Titel lese ich allerdings nur an oder quer, da für mehr oft keine Zeit bleibt. Anders bei „The Forgetting Time“ von Sharon Guskin. In ihrem Debütroman erzählt Guskin eine unglaublich spannende und kluge Geschichte über Verlust, bedingungslose Liebe und Dinge, die größer sind, als wir selbst. Es ist fast unmöglich, die Story in drei Sätze zusammenzufassen, weil sie so viel mehr ist. Im Genre bewegt sich der Roman zwischen  Frauenunterhaltung, Spannung und Spiritualität. Aber vor allen Dingen ist er eines: unglaublich clever erzählt. Jane ist erfolgreiche Innendesignerin und lebt mit ihrem vierjährigen Sohn Noah im hippen Brooklyn, New York. Hin und wieder datet sie. Es könnte alles perfekt sein, wenn da nicht diese seltsamen Vorfälle in Noahs Kindergarten wären. Dort soll Noah den anderen Kindern von Dingen erzählen, die er eigentlich gar nicht wissen kann. Nachts ist Janes Sohn zudem häufig von Albträumen geplagt und fleht Jane im Halbschlaf an, ihn nach Hause zu seiner Mutter zu bringen. Jane sucht ärztlichen Rat und erhält irgendwann die Diagnose Schizophrenie. Die Ärzte verschreiben Noah Medikamente, die seine Persönlichkeit einpendeln sollen. Doch Jane kann sich nicht dazu durchringen, ihren Sohn mit Medikamenten ruhig zu stellen. Und so stößt sie bei weiteren Recherchen – und nach ein paar Gläsern Rotwein – auf die Forschungsergebnisse des Psychologen Dr. Anderson. Dieser forscht zum Thema Wiedergeburt. Total durchgeknallt, findet Jane. Und trotzdem trifft sie sich mit dem älteren und leicht verwirrten Mann. Was sie nicht weiß: Anderson wurde vor Kurzem mit Aphasie diagnostiziert und möchte, solange er noch dazu in der Lage ist, ein Buch über seine Fallstudien schreiben. Seine Lektorin beauftragt ihn, einen großen amerikanischen Fall an Land zu ziehen, damit sich auch die amerikanische Leserschaft für seine unglaublichen Erlebnisse interessiert. Anderson merkt sofort, dass er mit Noah diesen großen Fall gefunden hat. Zusammen mit Jane macht er sich auf die Suche nach Noahs einstigem Zuhause. Dort stellen sie fest, dass Noahs früheres Ich, Tommy, vor acht Jahren auf mysteriöse Weise verschwunden ist. Nur Noah weiß, was Tommy damals zugestoßen ist. Klingt abgefahren? Ist es auch. Und auch wenn ich nicht an Wiedergeburt glaube, hat die Geschichte mich gepackt. Wahrscheinlich weil viele der Figuren meine Skepsis teilen und sich das Thema somit nicht aufdrängt.

Resack

Beim Lebensmitteleinkauf achte ich sehr darauf, dass die Produkte saisonal sind und aus kontrolliert biologischem Anbau kommen. Was mich in der Obst- und Gemüseabteilung im Supermarkt am meisten stört, ist der Verpackungsmüll. Und so stand ich im letzten Jahr des Öfteren an der Kasse und schaute in einen Einkaufswagen voller Plastik. Um weniger Plastik zu verwenden, gehe ich jetzt mit den Gemüsesäcken von Re-sack aus 100% Bio-Baumwolle einkaufen, auf die mich Lisa von at least aufmerksam gemacht hat. So brauche ich für loses Obst und Gemüse keine Plastiktüten mehr und bin schon mal einen kleinen Schritt weiter.

Ein Gedanke zu „Januar: pinke & grüne Lieblinge“

  1. Oh ja, die Kanne gefällt mir auch richtig gut – ich habe schon des öfteren geschmachtet. Leider muss ich aber aus Platzmangel verzichten 🙁

    Liebste Grüße,
    Lisa – AT LEAST BLOG
    (Giveaway + Interview mit Designerin Lee Coren jetzt auf dem Blog!)

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