Klassischer Gold- oder Silberschmuck ist nicht wirklich mein Ding. Ich mag es bunt und auffällig. Und davon bitte recht viel. Alles geht. Leandra Medine von The Man Repeller bezeichnet diesen Zustand übrigens als ‚arm party‘. Ein wilder Mix aus möglichst vielen Armbändern. Auf Instagram löste sie damit eine wahre ‚arm party‘-Massenhysterie aus (#armparty). Komisch eigentlich, dass Wolfgang Petry mit seiner Armdekoration damals keine Fashionistas begeistern konnte… „Fashion Post-it: in bester Gesellschaft“ weiterlesen
Kategorie: Fashion Post-It’s
Short post-it’s inspired by the craft of use
Fashion Post-it: Pink, it's the color of passion
Es ist an der Zeit, reinen Tisch zu machen: Ich liebe Pink. Schocker. Wenn ich die Modepolizei nicht so fürchtete, trüge ich wahrscheinlich jeden Tag von Kopf bis Fuß Pink. So beschränke ich mich im Alltag auf pinke Highlights. Pinke Taschen, pinke Sandalen, pinker Nagellack, pinke Uhr, hin und wieder ein pinkes Top. Sparsam dosiert, um das Gegenüber nicht zu verschrecken. Denn an der Farbe Pink scheiden sich die Geister. „Fashion Post-it: Pink, it's the color of passion“ weiterlesen
Fashion Post-it: Das kleine Schwarze
Jede Frau sollte eines im Kleiderschrank haben. Schlicht-elegant der Schnitt, rabenschwarz die Farbe. Eine Art Uniform für Frauen, wie Coco Chanel 1926 in der Vogue kommentierte und damit die Geburtsstunde der „petite robe noire“ einläutete. Seit jeher machen es sich Marketinggenies zur Aufgabe, uns das kleine Schwarze als unverzichtbaren Must-have-Klassiker zu verkaufen. Da ich fast alles mache, was Mademoiselle Chanel diktiert, begebe ich mich regelmäßig auf die Suche nach dem perfekten kleinen Schwarzen, jedoch ohne nennbaren Erfolg, wie Coco beim Blick in meinen Kleiderschrank bestätigen würde. Und so kam es, dass ich eines Tages in einem Secondhandladen landete, wild entschlossen hier ein Stück Pariser Eleganz zu finden. Erschlagen von so viel Vintage, aber angetrieben von der angekündigten Happy Hour, ignorierte ich die unzähligen Kleiderstangen und konzentrierte mich schließlich auf die riesigen überquellenden Pappkisten. Während ich wühlte und wühlte und schon wieder vergaß, wonach ich suchte, sah ich es: Dort vom Kartonboden blitzte ein kleines glänzendes, perfekt geschnittenes schwarzes Etwas auf. Très élégante beugte ich mich vorn über und fiel beinahe kopfüber in den hüfthohen Karton. Die Staubflocken abschüttelnd hielt ich meinen Fund mit hochrotem Kopf in das gleißende Lagerhallenlicht. Die Investition von 2,50 Euro (und der kurzzeitige Verlust meiner Würde) hat sich gelohnt, denn auch noch vier Jahre später ist das gute Stück ein treuer Begleiter. Ideal im Alltag, da klein und handlich, hervorragend zum Ausgehen, da schwarz und elegant mit einem goldfarbenen Reißverschluss. Das perfekte Portemonnaie für die unendliche Suche nach dem kleinen Schwarzen.
Fashion Post-it: We're cool
Mit 17 entdeckte ich in einem super uncoolen Schuhladen umgeben von Textilbilligdiscountern meinen persönlichen Inbegriff von Coolness: einen knallroten Sneaker aus Wildleder mit goldenem Pumaemblem. Ich war vieles, aber eines sicher nicht: cool. Die Sneaker sollten meinen damals geliebten Rock-über-Hose-Look ein Stück cooler machen. Also trug ich sie fast täglich. Und als eines Tages das am Coolsten angezogene Mädchen der Schule auf meine Füße herabblickte und zu dem Urteil „Coole Schuhe“ kam, hätte ich sie am Liebsten nie mehr ausgezogen. Mit meinem Umzug nach Berlin und dem Eintritt in eine der modisch uncoolsten Institutionen überhaupt – die Universität – wurden die Sneaker dann gegen andere Treter eingetauscht. Nichtsdestotrotz erhielten sie Sonderstatus in meiner Schuhsammlung und blieben bei Ausmistaktionen stets verschont, obwohl sie mehr als einmal gegen meinen Ausmistkodex – was länger als ein Jahr nicht getragen wird, muss gehen – verstießen. Nach sieben ungetragenen Jahren wollte ich das Quäntchen Coolness aus der Vergangenheit wieder zurück an meine Füße holen. Schließlich waren die inzwischen nicht mehr ganz knallroten Pumas quasi Vintage (doppelt cool!). Und das war Grund genug sie mit nach New York, die coolste Stadt überhaupt, zu nehmen. Dort liefen sie durchs West Village und SoHo, trugen mich durch das Metropolitan Museum of Art und über den Central Park-Rasen. Zurück in Berlin schlüpfe ich nur noch an uncoolen Tagen in meine roten Pumas, also mindestens ein Mal pro Woche. Als ich das Wort „cool“ auf duden.de nachschlagen wollte, kam übrigens folgende Meldung: „404 – Die von Ihnen aufgerufene Adresse/URL wurde leider nicht gefunden. Dieser Fehler kann zum Beispiel dann auftreten, wenn Sie einem veralteten Link gefolgt sind.“ Ist „cool“ mittlerweile uncool?
Fashion Post-it: Dein Alter sieht man dir gar nicht an
Als Teenager trug ich gerne Schwarz. Und weit mussten die Oberteile in ihrer Passform sein. Heute trage ich immer noch gerne Schwarz. Und gegen eine weite Passform habe ich immer noch nichts einzuwenden. Daran muss es liegen, dass ich mich von meinem schwarzen Pullover, den ich mit 14 in einem Kaufhaus erstand, immer noch nicht lossagen kann. Okay, vielleicht saß er mal weiter, aber er ist immer noch weit genug. Ob als gemütlicher Reisepullover, im Winter kombiniert mit einer Weste, oder leger über schwarze Kleider geworfen (Man Repeller-Alarm!) – er sieht einfach immer gut aus. Aber am meisten verblüfft mich, dass man dem guten Stück die vielen Jahre gar nicht ansieht. Gut gehalten. Das nennt sich wohl Qualität.
Fashion Post-it: Circle of Life
Erst steckte ich ihn an meinen Zeigefinger, dann bewahrte ich ihn jahrelang in einer kleinen Schachtel auf, bis ich ihn eines Tages auf eine goldene Kette aufzog. Bei meiner Abschlussprüfung trug ich ihn in meiner Hosentasche. Auf Reisen verstaue ich ihn in meinem Handgepäck. Als der Stein sich zu lösen drohte, brachte ich ihn zum Goldschmied. Und jetzt ruht er wieder in meinem Schmuckkasten und wird regelmäßig begutachtet. Das ist der Lebenszyklus, den mein Goldring in den letzten elf Jahren durchlaufen hat. Davor war er im Besitz meines Großvaters, der ihn in den 40er Jahren in Dänemark gekauft hat. Mein Großvater trug ihn auf seinem kleinen Finger. Wer weiß, wohin er ihn überall mitnahm und welche Geschichten er zu erzählen hätte.
Fashion Post-it: eine zweite Chance
Ich wohne zwar bereits seit über einem Jahr in meiner Wohnung, aber ein paar Umzugskartons stehen immer noch unausgepackt in der Ecke. Ich weiß, schlechtes Feng-Shui. Vor ein paar Monaten habe ich einen Blick in einen Karton mit der Aufschrift „Taschen“ geworfen. Dort in der Tiefe der Kiste lagen sie: ehemalige Weggefährten, mit den einen hielt ich es länger aus als mit anderen. Ich fing an zu zählen. Über 20. Und an manche hatte ich so gut wie keine Erinnerungen mehr. Mit dir war ich mal Essen, mit dir im Kino und dich fand ich echt niedlich, aber wir passten dann doch nicht zueinander. Und unter all den Verflossenen, blitzte dann doch noch eine große alte Liebe hervor: Eine knallbunte nuda-Umhängetasche, Modell t4 Rosamunde made in Switzerland, die ich vor mehr als 11 Jahren geschenkt bekam. Nach einem intensiven Tragejahr sind wir lange Zeit getrennte Wege gegangen. Aber jetzt fühlt es sich wieder richtig an. Ich glaube, ich gebe ihr eine zweite Chance.