Fashion Post-it: Pink, it's the color of passion

Shocking pink by Elsa Schiaparelli

Es ist an der Zeit, reinen Tisch zu machen: Ich liebe Pink. Schocker. Wenn ich die Modepolizei nicht so fürchtete, trüge ich wahrscheinlich jeden Tag von Kopf bis Fuß Pink. So beschränke ich mich im Alltag auf pinke Highlights. Pinke Taschen, pinke Sandalen, pinker Nagellack, pinke Uhr, hin und wieder ein pinkes Top. Sparsam dosiert, um das Gegenüber nicht zu verschrecken. Denn an der Farbe Pink scheiden sich die Geister. „Fashion Post-it: Pink, it's the color of passion“ weiterlesen

Fashion Post-it: We're cool

Mit 17 entdeckte ich in einem super uncoolen Schuhladen umgeben von Textilbilligdiscountern meinen persönlichen Inbegriff von Coolness: einen knallroten Sneaker aus Wildleder mit goldenem Pumaemblem. Ich war vieles, aber eines sicher nicht: cool. Die Sneaker sollten meinen damals geliebten Rock-über-Hose-Look ein Stück cooler machen. Also trug ich sie fast täglich. Und als eines Tages das am Coolsten angezogene Mädchen der Schule auf meine Füße herabblickte und zu dem Urteil „Coole Schuhe“ kam, hätte ich sie am Liebsten nie mehr ausgezogen. Mit meinem Umzug nach Berlin und dem Eintritt in eine der modisch uncoolsten Institutionen überhaupt – die Universität – wurden die Sneaker dann gegen andere Treter eingetauscht. Nichtsdestotrotz erhielten sie Sonderstatus in meiner Schuhsammlung und blieben bei Ausmistaktionen stets verschont, obwohl sie mehr als einmal gegen meinen Ausmistkodex – was länger als ein Jahr nicht getragen wird, muss gehen – verstießen. Nach sieben ungetragenen Jahren wollte ich das Quäntchen Coolness aus der Vergangenheit wieder zurück an meine Füße holen. Schließlich waren die inzwischen nicht mehr ganz knallroten Pumas quasi Vintage (doppelt cool!). Und das war Grund genug sie mit nach New York, die coolste Stadt überhaupt, zu nehmen. Dort liefen sie durchs West Village und SoHo, trugen mich durch das Metropolitan Museum of Art und über den Central Park-Rasen. Zurück in Berlin schlüpfe ich nur noch an uncoolen Tagen in meine roten Pumas, also mindestens ein Mal pro Woche. Als ich das Wort „cool“ auf duden.de nachschlagen wollte, kam übrigens folgende Meldung: „404 – Die von Ihnen aufgerufene Adresse/URL wurde leider nicht gefunden. Dieser Fehler kann zum Beispiel dann auftreten, wenn Sie einem veralteten Link gefolgt sind.“ Ist „cool“ mittlerweile uncool?

Fashion Post-it: Dein Alter sieht man dir gar nicht an

Schwarzer Pullover fotografiert von pink & green

Als Teenager trug ich gerne Schwarz. Und weit mussten die Oberteile in ihrer Passform sein. Heute trage ich immer noch gerne Schwarz. Und gegen eine weite Passform habe ich immer noch nichts einzuwenden. Daran muss es liegen, dass ich mich von meinem schwarzen Pullover, den ich mit 14 in einem Kaufhaus erstand, immer noch nicht lossagen kann. Okay, vielleicht saß er mal weiter, aber er ist immer noch weit genug. Ob als gemütlicher Reisepullover, im Winter kombiniert mit einer Weste, oder leger über schwarze Kleider geworfen (Man Repeller-Alarm!) – er sieht einfach immer gut aus. Aber am meisten verblüfft mich, dass man dem guten Stück die vielen Jahre gar nicht ansieht. Gut gehalten. Das nennt sich wohl Qualität.

Nachhaltigkeit: Für mehr Balance auf Modeblogs

Copyright: katykash

Da postet eine der bekanntesten deutschen Modebloggerinnen, Jessica Weiß, auf ihrem Blogazine Journelles heute Morgen über „Mode zum Wegwerfen“ und schon müssen Kommentare moderiert werden. „Moralapostel“ sagen diejenigen, die weiterhin bei Primark kaufen wollen und sich von Weiß bevormundet fühlen. Und „heuchlerisch“ rufen diejenigen, die in der „Gier nach Neuem“ die Ursache für unsere heutige Wegwerfkultur sehen. Zugegebenermaßen ist es für ein Modeblog wie Journelles, das Konsum promotet und davon lebt, ein kleines Wagnis, das Kapitel Nachhaltigkeit aufzuschlagen. So kooperieren viele wirtschaftlich erfolgreiche Modeblogs mit Marken abseits von „Green Fashion“, animieren Leser zum Kaufen, und bekommen Provision, wenn sich Kaufempfehlungen in volle Warenkörbe verwandeln. Alles so schön bunt in der Modeblogosphäre! Bis jemand das Wort Nachhaltigkeit in den Mund nimmt. Dann gerät die schillernde Konsumwelt, durch die wir in unseren neuen Manolos tanzen, ins Wanken. „I couldn’t help but wonder… Wieso verunsichert uns Nachhaltigkeit so?“ „Nachhaltigkeit: Für mehr Balance auf Modeblogs“ weiterlesen

Fashion Post-it: eine zweite Chance

Ich wohne zwar bereits seit über einem Jahr in meiner Wohnung, aber ein paar Umzugskartons stehen immer noch unausgepackt in der Ecke. Ich weiß, schlechtes Feng-Shui. Vor ein paar Monaten habe ich einen Blick in einen Karton mit der Aufschrift „Taschen“ geworfen. Dort in der Tiefe der Kiste lagen sie: ehemalige Weggefährten, mit den einen hielt ich es länger aus als mit anderen. Ich fing an zu zählen. Über 20. Und an manche hatte ich so gut wie keine Erinnerungen mehr. Mit dir war ich mal Essen, mit dir im Kino und dich fand ich echt niedlich, aber wir passten dann doch nicht zueinander. Und unter all den Verflossenen, blitzte dann doch noch eine große alte Liebe hervor: Eine knallbunte nuda-Umhängetasche, Modell t4 Rosamunde made in Switzerland, die ich vor mehr als 11 Jahren geschenkt bekam. Nach einem intensiven Tragejahr sind wir lange Zeit getrennte Wege gegangen. Aber jetzt fühlt es sich wieder richtig an. Ich glaube, ich gebe ihr eine zweite Chance.