März: pinke & grüne Lieblinge

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Der Frühling kündigt sich an. Der Krokus im Innenhof fängt bereits an zu sprießen, die Vögel zwitschern um die Wette und der dicke Wintermantel ist schon wieder im Kleidersack verstaut. Im März freue ich mich auf Fahrradtouren und die Leipziger Buchmesse. Dort trifft sich vom 13. bis zum 16. März die Buch- und Medienbranche, um die Neuheiten des Frühjahrsprogramms vorzustellen und die Buch-Highlights des vergangenen Jahres auszuzeichnen. Rund um die Publikumsmesse findet das Lesefest „Leipzig liest“ mit über 3000 Autoren an über 400 Leseorten statt. In den pinken & grünen Lieblingen des Monats seht ihr, was mich auf meinem Drahtesel und nach Leipzig begleiten wird.

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Das Fahrrad ist wieder einsatzbereit. Für den richtigen Beinschmuck sorgt das Reflektorband von FAHRER. Natürlich in Pink. Das Band wurde in Berlin entworfen und hergestellt und war im vorherigen Leben ein Riesenposter. Jedes Upcycling-Produkt ist ein Unikat und trägt eine Seriennummer. FAHRER arbeitet zusammen mit Werkstätten für behinderte Menschen in Berlin und Brandenburg.

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Was zieh ich an, was zieh ich an, damit man mich auch sehen kann? Natürlich den Loiste-Reflektor von Globe Hope! In einer Weihnachtskarte des finnischen Upcycling-Labels steckte dieses Wollfilz-Accessoire, das aus einer schwedischen Militärjacke geupcycelt wurde. Das handbedruckte Schneeflockenmotiv reflektiert im Dunkeln und baumelt im Fahrtwind an meiner Jacke.

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Mit dem nachhaltigen Sockenlabel Minga Berlin habe ich euch bereits hier bekannt gemacht. Neben den „Two Face Overknees Cherrylips“ (im Sale!) wanderten auch die „Two Face Socken Bubblegum Siesta“ in meinen Einkaufskorb. Beim Einkauf von zwei Paar Socken gibt es übrigens einen kostenlosen, CO2-neutralen Versand. Auffälliges Beingewand spielt auch bei meinem nächsten Monatsbegleiter eine wichtige Rolle…

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Am 13. März wird der Preis der Leipziger Buchmesse verliehen. Nominiert in der Kategorie Sachbuch/Essayistik ist Barbara Vinkens modehistorische Abhandlung Angezogen. Das Geheimnis der Mode (Klett-Cotta) oder wie Literaturkritiker Denis Scheck sagt, der Beweis, dass Mode nicht zwangsläufig verdummen müsse. Vinken zeichnet kulturgeschichtlich nach, wie der männliche Dresscode einst das war, was wir heute als ‚weiblich‘ bezeichnen. Männer trugen hohe Schuhe mit roten (!) Sohlen und inszenierten mit Kleidung ihre Reize, speziell ihre Beine. Mit dem Anzug wurde der männliche Körper dann Teil eines Kollektivs und verlor an Individualität. Und auf einmal zeigte Frau ihre Silhouette durch Strümpfe und kurze enganliegende Kleider. Bis Coco Chanel kam und mit ihrer Mode ein neues Bild der Weiblichkeit entwarf, indem sie aus moderner Männermode Frauenmode schneiderte. Und nichtsdesotorotz tragen Frauen heute gerne wieder Kleidung, die sie in ihrer Bewegung einschränken. Warum? Um majestätische Haltung zu zeigen, sagt Vinken, wie einst der Sonnenkönig in seinem engen Beingewand. Denn die Frauenbeine heute seien die Männerbeine des 17. Jahrhunderts. Angezogen ist meine Märzlektüre.

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Und hier wird alles verstaut: Mein leuchtend gelber (und ungebügelter) Stoffbeutel von der Ethical Fashion Show Berlin, den es als Geschenk beim Creative Green Breakfast gab. Der Beutel trägt das Qualitätssiegel bioRE der Schweizer Handelsfirma Remei AG, die damit faire und CO2-neutrale Bio-Baumwolle in einer transparenten Produktionskette zertifiziert. Mit der bioRe-Stiftung unterstützt das Unternehmen zudem Kleinbauernfamilien in Indien und Tansania. Die Baumwolle meines Beutels wurde übrigens von Mr. Seni auf der bioRE-Farm in Mwamishali in Tansania geerntet und anschließend in der Spinnerei Sunflag Tanzania Limited von Mr. Ismail zum Garn verarbeitet. In Sunflag Tanzania Limited fertige Mrs. Lulu dann daraus meinen Stoffbeutel an. Woher ich das weiß? Durch den QR- und Zahlencode auf dem Herstelleretikett! Auf der bioRE-Homepage kann ich den kompletten Herstellungsweg meines Beutels zurückverfolgen, die Gesichter hinter den einzelnen Schritten sehen und einen Blick auf die Arbeitsplätze werfen. Ich bin begeistert von so viel Transparenz! Mein Beutel bekommt damit einen zusätzlichen Wert, der dazu beiträgt, dass ich ihn nicht nur im März tragen werde.

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